Jahresrückblick Jugendfeuerwehr

Wie für den aktiven Einsatzdienst auch, startete das Jugendfeuerwehr-Jahr 2020 zunächst wie immer: zum Auftaktdienst wurden die Stadtjugendsprecher der Jugendfeuerwehr Bayreuth neu gewählt. Sie bilden, ähnlich wie der Klassensprecher in der Schule, das Bindeglied zwischen den Jugendfeuerwehlern und dem Jugendwart. Bei der Wahl entschied sich die versammelte Mannschaft der Jugendfeuerwehr wie schon im Jahr zuvor für David Kogan als Stadtjugendsprecher und für Luisa Jung als seine Stellvertreterin. Die beiden nahmen die Verantwortung für das Ausbildungsjahr 2020 auf sich und haben die Interessen der Jugendfeuerwehr Bayreuth innerhalb und außerhalb der Feuerwehr sehr gut vertreten. 

Bis zum ersten Lockdown im März wurden die Dienste im normalen Umfang durchgeführt, als Themen standen u.a. Fahrzeugkunde, Digitalfunk, Knotenkunde und Rechtsgrundlagen auf dem Programm. Außerdem konnten vier Jugendliche die MTA-Zwischenprüfung erfolgreich ablegen. Mit dem 1. Lockdown im März und dem damit einhergehenden Dienstverbot, welches vom Landesfeuerwehrverband ausgesprochen wurde, hieß es auch für die Jugendfeuerwehr zunächst „Dienst entfällt!“. Dies zog sich bis in den Juli hinein und ging mehr oder weniger fließend in die Sommerferienzeit über, in der die Jugendfeuerwehr traditionell keine Dienste abhält. Dennoch konnten zwei Jugendliche Ende Juli ihre MTA-Abschlussprüfung erfolgreich ablegen und mit Vollenden des 18. Lebensjahres in den aktiven Einsatzdienst übertreten. Um nicht Gefahr zu laufen, dass die Jugendlichen während dieser langen feuerwehrfreien Zeit nicht die Lust verlieren, organisierte das Ausbilder-Team im Juni ein Quiz an dem die Jugendlichen via Instant-Messaging-Dienst auf dem Smartphone mit großem Zuspruch teilnahmen. Im August lieferten die Ausbilder dann die bereits bestellten T-Shirts zum 50-jährigen Jubiläum der Jugendfeuerwehr Bayreuth aus. Dazu gab es einen kleinen Seilstrick, mit dem die Jugendlichen zuhause Knoten üben konnten. Die Kontrolle erfolgte via Bild, welches den Ausbildern zugeschickt wurde.

Als mittlerweile fester Termin ist in den Sommerferien eigentlich die Teilnahme an „Mini-Bayreuth“ eingeplant, wo sich die Jugendlichen mit ihrem Hobby „Feuerwehr“ gegenüber Gleichaltrigen präsentieren. Aus bekannten Gründen fiel jedoch auch diese Veranstaltung in ihrer eigentlichen Form ins Wasser. Für die Teilnahme am digitalen Ersatzprogramm drehte das Ausbilderteam einen Kurzfilm zur Jugendfeuerwehr und klärten über das korrekte Absetzen eines Notrufs auf. Mit diesem Beitrag wurden sie nicht nur für die Knobbernspende nominiert, sondern gewannen diese letztendlich auch noch mit eindeutiger Mehrheit der Stimmen. Die Übergabe des Schecks über 500 €, gestiftet von der Sparkasse Bayreuth, fand unter Beachtung der Abstandsregeln in der Feuerwache statt.

Nach Entwicklung eines Hygienekonzepts für die wöchentlichen Dienste konnte der „Normalbetrieb“ Anfang September wieder aufgenommen werden. Leider konnte dies nur bis Anfang Oktober aufrechterhalten werden, da es mit den steigenden Infektionszahlen wieder vermehrt zu Einschränkungen kam. Mittlerweile waren die Ausbilder und die Jugendlichen aber darin geübt, sodass die Umstellung auf das digitale Lernangebot komplikationsfrei funktionierte. Der online-Unterricht wurde über die „Lernbar“ der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg abgehalten und diente zur Vorbereitung auf den Wissenstest. Die Theorie-Prüfung legten die Jugendlichen zum Ende des Jahres digital ab, der praktische Teil wird im neuen Jahr nachgeholt. So ging das Jahr für die Jugendlichen leider ohne die obligatorische Übergabe der Abzeichen zu Ende. Auch der übliche Jahresabschluss, im Rahmen dessen die Übergabe sonst erfolgte, musste abgesagt werden. Wann der Dienst im neuen Jahr wieder aufgenommen werden kann, ist noch nicht bekannt.

Äußerst bedauerlich ist die Tatsache, dass das 50 jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr Bayreuth, welches 2020 hätte gefeiert werden sollen, vollständig ins Wasser fiel. Die Planungen hierzu liefen seit gut zwei Jahren. Nicht nur der Tag der offenen Tür sollte der Jugendfeuerwehr gewidmet werden, auch ein Bezirksjugendleistungsmarsch durch das Stadtgebiet war geplant und sollte, für alle Bürgerinnen und Bürger deutlich sichtbar, die tolle Arbeit der Jugendlichen zur Schau stellen. Selbstverständlich wären hierzu auch die Jugendfeuerwehren unserer Partnerfeuerwehren aus Rudolstadt und Annecy (Frankreich) eingeladen gewesen, um die gelebte Freundschaft auch unter den Jugendlichen weiter zu etablieren. Bleibt nur zu hoffen, dass sich dies im kommenden Jahr nachholen lässt und dann eben das 51 jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr so gefeiert werden kann, wie es ihrer Bedeutung innerhalb der Feuerwehr gerecht wird.

 

Text: Felix Lindner - Pressesprecher Feuerwehr Bayreuth