…dann ist das Jahr 2020 vorbei. „Endlich!“, mag so mancher sagen, denn das Jahr hat uns allen einiges abverlangt. Auch aus unserer Sicht als Feuerwehr war es ein in höchster Art und Weise ungewöhnliches Jahr, das uns nur zu gern nach vorne blicken lässt.
Schließlich ist die Freiwillige Feuerwehr sowohl im Vereinsbereich als auch im Einsatzdienst eine stark vom menschlichen Miteinander lebende Institution. Die Gemeinschaft der Kameradinnen und Kameraden ist nicht nur das, was viele an der Feuerwehr schätzen und für viele die Feuerwehr gar ausmacht - die Gemeinschaft ist es auch, die den Einsatzerfolg und die gesunde Wiederkehr von unseren Alarmen sicherstellt. Denn nur wer sich blind auf seine Kameradinnen und Kameraden verlassen kann, kann guten Gewissens unter Atemschutz in ein verrauchtes Gebäude vordringen und unter Risiko für sein eigenes Leben das eines anderen versuchen zu retten. Dass der soziale Kontakt innerhalb der Mannschaft im nun auslaufenden Jahr auf ein Minimum reduziert werden musste, so wie es die Kontaktbeschränkungen im Rahmen der „Lockdowns“ vorgeschrieben hatten, hat uns daher schwer getroffen. Nicht nur die Vereinsfeste, die in vielen Stadtteilen ein fester Bestandteile des sozialen Lebens sind, sondern auch eine Vielzahl an Übungsdiensten mussten ersatzlos ausfallen. Dennoch war dies ein unabdingbarer Schritt, um nicht nur die Gesundheit der Einsatzkräfte zu schützen, sondern auch die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr und damit den Schutz der Bayreuther Bürgerinnen und Bürger aufrecht zu erhalten. Dies ist bis heute gut geglückt und wir hoffen auch weiterhin von Infektionsfällen innerhalb der Feuerwehr verschont zu bleiben.
Trotzdem darf und muss, bei aller Vernunft, auch etwas sentimental auf das „Nicht-Geschehene“ im Jahre 2020 zurück geblickt werden. In freudiger Erwartung liefen vor mittlerweile gut eineinhalb Jahren die Vorbereitungen für das 50 jährige Jubiläum unserer Jugendfeuerwehr in diesem Jahr an. Nicht nur der Tag der offenen Tür sollte der Jugendfeuerwehr gewidmet werden, auch ein Bezirksjugendleistungsmarsch durch das Stadtgebiet war geplant und sollte, für alle Bürgerinnen und Bürger deutlich sichtbar, die tolle Arbeit der Jugendlichen zur Schau stellen. Selbstverständlich wären hierzu auch die Jugendfeuerwehren unserer Partnerfeuerwehren aus Rudolstadt und Annecy (Frankreich) eingeladen gewesen, um die gelebte Freundschaft auch unter den Jugendlichen weiter zu etablieren. Wir können nur hoffen, dass sich dies im kommenden Jahr nachholen lässt und wir dann eben das 51 jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr so feiern können, wie es ihrer Bedeutung innerhalb unserer Feuerwehr gerecht wird.
Neben dem bereits erwähnten Tag der offenen Tür, der sich in den vergangenen Jahren stets größter Beliebtheit erfreute, fiel auch die in der Woche vorher stattfindende Feuerwehraktionswoche ins Wasser. Gerade für die jüngeren Zuschauer war dies doch immer ein sichtliches Spektakel, den Feuerwehrleuten mit ihren großen Fahrzeugen und blinkenden Blaulichtern aus nächster Nähe bei den Übungen zuzuschauen. Auch hier können wir nur hoffen im nächsten Jahr wieder die Chance zu bekommen, unsere Arbeit den Bürgerinnen und Bürgern präsentieren zu dürfen.
Wenngleich das öffentliche Leben deutlich eingeschränkt war und teilweise vollständig still zu stehen schien, liegen die Einsatzzahlen 2020 über denen der vergangenen Jahre. Traditionell wollen wir uns an dieser Stelle bei allen Beteiligten bedanken, die uns hierbei direkt oder indirekt unterstützt haben. Dabei sind zu aller erst die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden aus den Einheiten im Stadtgebiet sowie den benachbarten Feuerwehren aus dem Landkreis zu nennen, die ihre Freizeit und so manche bitter nötige Stunde Schlaf für die Feuerwehr opfern. Die Unterstützung, die sie dabei von ihren Lebenspartnern, ihrer Familie und Freunden sowie ihren Arbeitgebern bekommen, ist in keiner Weise selbstverständlich und verlangt den Respekt und die Dankbarkeit all derer, die davon profitieren. Explizit gedankt sei an dieser Stelle auch den hauptamtlichen Kräften der Abteilung Ständige Wache, die sich nicht nur um die Einsatzbereitschaft der Ausrüstung kümmern, sondern durch ihr schnelles Eingreifen im Einsatzfall auch die Einsatzbelastung für die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden reduzieren. Gleichwohl bedanken wir uns herzlich bei unseren befreundeten Hilfsorganisationen, namentlich dem Bayerischen Roten Kreuz sowie den weiteren Rettungsdienstleistern im Umkreis, dem Technischen Hilfswerk, der Polizei, der Bergwacht, der DLRG und der Wasserwacht sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Integrierten Leitstelle Bayreuth/Kulmbach für die Unterstützung und die hervorragende Zusammenarbeit bei den abgeleisteten Einsätzen. Auch sei den Förderern und Unterstützern für die zahlreichen Spenden gedankt, die es uns ermöglichen die Ausrüstung der aktiven Kameradinnen und Kameraden über die Standards hinaus zu verbessern.
Wir wünschen Ihnen/euch und Ihren/euren Familien und Freunden eine hoffentlich ruhige Silvesternacht und einen guten Start in ein, in hoffentlich jeglicher Hinsicht, besseres Jahr 2021! Auf dass wir aus den Einschränkungen des vergangenen Jahres gelernt haben und das menschliche Miteinander und unsere individuelle Freiheit nun umso mehr wertschätzen!
Text: Feuerwehr Bayreuth
Bild: Feuerwehr Bayreuth