Informationsveranstaltung zum Thema Eisrettung

Pünktlich zu Beginn der kalten Jahreszeit nutzten am vergangenen Donnerstag rund 30 Kameradinnen und Kameraden die Gelegenheit, um sich auf die mit den niedrigeren Temperaturen steigende Gefahr von Eisunfällen vorzubereiten. Als Referent war der Technische Einsatzleiter des DLRG Bayreuth, Armin Sandner, sowie sein Kollege Stefan Linhardt zu Gast in der Feuerwache.

In seinem sehr greifbaren Vortrag wurden alle relevanten Aspekte eines Eisrettungseinsatzes beleuchtet. Zunächst wurden die allgemeinen Gefahren an zugefrorenen Gewässern vor Augen geführt, wie etwa die von außen unersichtliche, oft unregelmäßige, Eisdicke sowie eingefrorene Luftblasen oder Pflanzen, die zu einer Schwächung des Eises führen. Wer im Falle eines Unglücks schnell Hilfe leisten möchte, muss einige wichtige Grundsätze beachten um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Dazu zählt u.a. das sofortige Absetzen des Notrufs 112. Sollte man selbst einbrechen, gibt es ebenfalls verschiedene Verhaltensgrundsätze, die beachtet werden sollten, besonders wenn die Selbstrettungsversuche scheitern. Zentraler Teil der Veranstaltung war die Betrachtung von möglichen Rettungsmitteln, ausgehend von der Standardbeladung eines Löschfahrzeugs. Mit Leitern, Rollschläuchen, Einreißhaken und Spineboard wird allerhand Ausrüstung mitgeführt, die für die Rettung hergenommen werden kann. Während einige der Geräte bei aktiver Mithilfe des Patienten aus „sicherer“ Entfernung eingesetzt werden können, ist es mit Leitern möglich bis zum Verletzten vorzudringen. Wie man dabei sein Gewicht möglichst gleichmäßig verteilt um ein Einbrechen zu vermeiden, wurde praktisch vom Ausbilder in der Fahrzeughalle demonstriert. Nach der Rettung von unterkühlten Patienten muss zwingend darauf geachtet werden, dass der Patient bis zum Eintreffen des Notarztes horizontal gelagert wird um den sogenannten Bergungstod zu verhindern. Dieses Phänomen entsteht dadurch, dass die Blutzirkulation bei einer Unterkühlung minimiert wird um das warme Blut in der Nähe des Herzens zu halten. Somit kühlt das Blut in den Extremitäten stark aus. Wird der Patient nun aufgerichtet, zirkuliert das kalte Blut wieder Richtung durch das Herz und es kann zum Herzkammerflimmern oder Herzstillstand kommen. Grundsätzliche Erste-Hilfe-Maßnahmen wie die Stabile Seitenlage oder die Herz-Lungen-Wiederbelebung sind aber weiterhin anzuwenden.

Wir bedanken uns bei den beiden Kameraden des DLRG, die für den sehr interessanten und vor allem lehrreichen Abend, ihre Freizeit geopfert haben. Wir freuen uns bereits auf die schon fest eingeplante Praxis-Übung am zugefrorenen Gewässer im neuen Jahr!

 

1.JPG2.JPG

 

Text & Bilder: Felix Lindner - Pressesprecher Feuerwehr Bayreuth