Zwei neue Abrollbehälter für die Feuerwehr Bayreuth

Die Besucher des Tags der offenen Tür konnten sie bereits live bewundern: die neuen Abrollbehälter Schlauch (AB-Schlauch) und Sonderlöschmittel (AB-SL). Sie ersetzen in Kürze zwei Einsatzfahrzeuge mit Dienstzeiten von mehr als je 30 Jahren. Die Behälter sind Teil des Wechselladerkonzepts der Feuerwehr Bayreuth, welches vorsieht Spezialfahrzeuge, die eher selten zum Einsatz kommen, durch Abrollbehälter zu ersetzen. Durch den Wegfall des Fahrgestells können so Kosten bei der Anschaffung und Instandhaltung eingespart werden. Stattdessen werden die Container von Wechselladerfahrzeugen zur Einsatzstelle gebracht und dort, je nach Szenario, abgestellt um weitere Container nachzuführen.  

 

 

AB-Schlauch

Wie der Name bereits vermuten lässt, liegt das Haupteinsatzgebiet des AB-Schlauch in der Wasserförderung über lange Schlauchstrecken. Dafür werden insgesamt 2600 Meter B-Schlauch mitgeführt, die größtenteils im Heck des Containers in Buchten gelagert sind und während der Fahrt verlegt werden können. Für diesen Zweck ist am Heck eine ausklappbare Plattform angebracht, auf der Feuerwehrkameraden das Verlegen überwachen und unterstützen können. Des Weiteren sind zwei Tragkraftspritzen (Rosenbauer FOX IV) mit einer Leistung von je 1500 Liter pro Minute (bei 10 bar Förderdruck) auf dem Behälter verlastet, die sowohl zur Wasserentnahme aus offenem Gewässer, als auch als Verstärkerpumpen innerhalb einer Schlauchstrecke eingesetzt werden können. Um diese auch im aufgesattelten Zustand aus dem Behälter entnehmen zu können, sind sie auf einem pneumatischen Lift gelagert. Als Puffer innerhalb einer sogenannten offenen Wasserförderung sind außerdem zwei Faltbehälter mit einem Fassungsvermögen von je 5000 Liter verladen. Für die Überquerung von Straßen werden 12 Schlauchbrücken sowie eine Schlauchüberführung mitgeführt. Ergänzt wird die Beladung durch kleineres Werkzeug sowie einfaches Räumwerkzeug (Schaufel, Besen, etc.) und Verkehrsabsicherungsmaterial.

 

AB-Sonderlöschmittel (AB-SL)

Wie schon beim AB-Schlauch hält auch beim AB-SL der Name was er verspricht. So besteht nahezu die komplette Beladung aus Sonderlöschmitteln inklusive der zum Einsatz notwendigen Armaturen. In Hinblick auf die etlichen Forschungslaboratorien rund um die Universität sowie den Gefahrgutverkehr auf der Autobahn stehen nun größere Mengen an Speziallöschmittel innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung. Mitgeführt werden 1000 Liter alkoholbeständiges Mehrbereichsschaummittel, 1820 Liter biologisch-abbaubares Mehrbereichsschaummittel und 500 Liter AFFF-Schaummittel. Des Weiteren sind 650 kg ABC-Pulver, 400 kg Metallbrand-Pulver und 8 Wasserlöscher vorhanden. Während die Löschpulver in Form von tragbaren bzw. fahrbaren Löschern verladen sind, sind die Schaummittel in 500 Liter Behältern gelagert. Diese befinden sich auf Wagen mit Totmannbremse, sodass sie an einer Einsatzstelle relativ flexibel und einfach bewegt werden können. Mittels den ebenfalls mitgeführten Fasspumpen können so zum Beispiel bereits geleerte Schaummittelkansiter wieder befüllt werden. Zum Ausbringen des Löschschaums sind mehrere Zumischer sowie Schaumrohre verschiedener Klassen verlastet. Dazu gehören auch ein Leichtschaum-Generator inklusive Drucklutten sowie ein selbstoszillierender Wasserwerfer. Zur Stromversorgung des Containers sowie des Lichtmasts befindet sich ein Stromerzeuger (13 kVA) an Bord. Um sich z.B. bei schlechtem Wetter unterstellen zu können, kann an der ausgeklappten Heckklappe ein Zelt eingehängt werden.

 

Die beiden 6 bzw. 7 Meter langen und 2,5 Meter hohen Container wurden von der Firma Jerg Feuerwehr- und Umwelttechnik aus Baltringen gefertigt und besitzen eine maximal zulässige Gesamtmasse von 14 Tonnen. Am Heck sind zwei blaue Blitzleuchten sowie eine Heckwarneinrichtung bestehend aus vier Blitzleuchten integriert. Diese sind, wie auch die Geräteraum- und Umfeldbeleuchtung, in LED-Technik ausgeführt. Über eine Batterie kann die Grundversorgung der Behälter sichergestellt werden, sodass ein autarker Einsatz möglich ist. Für längere Einsätze ist eine Einspeisemöglickeit für Strom vorhanden.

Mit dem AB-UG ÖEL (als Ersatz für den Kater Bayreuth 13/1) befindet sich bereits der nächste Abrollbehälter in der Beschaffung. Die Auslieferung ist bereits Ende dieses Jahres geplant.

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Text: Felix Lindner - Pressesprecher Feuerwehr Bayreuth
Bilder: Feuerwehr Bayreuth