Besser könnte das neue Jahr 2017 für die Bayreuther Feuerwehr kaum beginnen. Sozusagen als nachträgliches Weihnachtsgeschenk konnten zwei neue Einsatzfahrzeuge in Dienst gestellt werden. Damit können ihre Vorgängerfahrzeuge nach jeweils etwa 30 Dienstjahren endlich in den wohlverdienten Ruhestand versetzt werden.
Die offizielle Übergabe erfolgte durch Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe am 4.1.2017 in der Feuerwache in Anwesenheit vieler Stadträte und interessierter Feuerwehrkameraden. Offiziell werden die beiden Fahrzeuge, mit einem Gesamtbeschaffungswert von rund 300.000 €, der Abteilung Ständige Wache zugeordnet, bei Bedarf aber auch von Kräften der Abteilung Innere Stadt besetzt. Merk-Erbe freute sich gleich zwei Fahrzeuge an einem Tag übergeben zu können und merkte an, dass dies stellvertretend dafür stehe, dass die Stadt die Modernisierungspläne der Feuerwehr trotz eines straffen Haushalts konsequent umsetze. Auch für 2017 seien wieder umfangreiche Mittel für die Feuerwehr eingestellt, die diesen Plan weiter fortführen. Mit den neuen Fahrzeugen wünschte sie abschließend den Feuerwehrkameraden eine allseits gute und sichere Fahrt, sodass sie immer gesund und unbeschadet von ihren Einsätzen zurückkehren mögen. Stellvertretend für die Feuerwehr Bayreuth dankte Stadtbrandrat Ralph Herrmann der Oberbürgermeisterin und den Stadträten für die Bewilligung der Mittel und versicherte, dass dies eine absolut notwendige und sinnvolle Investition in die Sicherheit der Bayreuther Bürgerinnen und Bürger gewesen sei. Alleine das Kleinalarmfahrzeug rücke pro Jahr zu ca. 250 Einsätzen aus und sei damit ein essentieller Bestandteil des Fuhrparks der Feuerwehr Bayreuth. Sein Dank ging auch an Marco Regber für die federführende Planung und Herrn Knappe vom Hauptamt für die Abwicklung und die ständigen Rücksprachen mit den Aufbauherstellern. Feuerwehrvorstand Dr. Michael Hohl dankte der Oberbürgermeisterin und dem Stadtrat ebenfalls, und bezeichnete die genehmigten Mittel nicht nur als Investition in die Sicherheit der Bayreuther Bürgerinnen und Bürger sondern auch als Investition in die Sicherheit der Einsatzkräfte, die in modernen Fahrzeugen wesentlich besser aufgehoben seien als in 30 Jahre alten „Gurken“. Er wünschte den Feuerwehrkameraden viel Spaß bei der Ausbildung mit dem neuen Gerät und allzeit sichere Einsätze.
Zu den Fahrzeugen:
Bei dem ersten Fahrzeug handelt es sich um ein neues Kleinalarmfahrzeug (KlaF), dessen Indienststellung sehnsüchtig herbei gesehnt wurde, da das Vorgängerfahrzeug aufgrund technischer Mängel bereits vor eineinhalb Jahren außer Dienst gestellt werden musste. Übergangsweise musste daher ein Mehrzweckfahrzeug diese Rolle sporadisch übernehmen. Die Vorzüge des neuen Fahrzeugs sind vielfältig und beschränken sich keinesfalls nur auf das modernere und besser motorisierte Fahrgestell. So musste beim Vorgängerfahrzeug, einem Mercedes Kastenwagen Marke Eigenbau, das teilweise schwere Werkzeug mühsam aus dem Fahrzeuginnern herausgehievt werden. Damit ist beim neuen KlaF jetzt Schluss, denn der geräumige Aufbau der Firma Maise mit insgesamt sieben Geräteräumen bietet eine hervorragende Zugänglichkeit für die gesamte Ausrüstung und noch einige weitere hilfreiche Extras. So sind auf dem Fahrzeug, einem Iveco Daily mit 204 PS Motorleistung, nun auch ein Lichtmast und eine Umfeldbeleuchtung angebracht, sodass auch bei Einsätzen in Dunkelheit immer ausreichend Licht zur Verfügung steht. Für solche Fälle ist das Heck des Fahrzeugs auch mit einer großflächigen Warnbeklebung versehen, die zusammen mit einer Verkehrswarneinrichtung für eine gute Wahrnehmung im Straßenverkehr sorgt. Bei der Ausstattung wurde aus den langjährigen Erfahrungswerten mit dem Vorgängerfahrzeug und bauähnlichen Fahrzeugen bei Berufsfeuerwehren geschöpft. So steht Material zur Beseitigung von Wasserschäden und Ölspuren sowie Ausrüstung zur Tierrettung zur Verfügung. Des Weiteren ist umfangreiches Werkzeug, z.B. zur Öffnung von Türen oder Fahrzeugen, und Verkehrsabsicherungsmaterial auf dem Fahrzeug verstaut. Damit ist es für das breite Einsatzspektrum, das dieses Fahrzeug abdecken soll, bestens gerüstet und wird es hoffentlich seinem Vorgängerfahrzeug gleich tun und seinen Dienst in den nächsten gut 25 Jahren genauso zuverlässig erfüllen.
Diese Dienstzeit wird auch vom zweiten „Neuzugang“ im Fuhrpark der Bayreuther Feuerwehr erwartet, einem Gerätewagen Logistik 1 (GW-L1). Das Fahrgestell basiert ebenfalls auf einem Iveco Daily mit einer zulässigen Gesamtmasse von 7,2 Tonnen, allerdings wurden diesem keine Geräteräume sondern ein Pritschenaufbau mit Plane (Fa. BTG) aufgesetzt, in dem die Ausrüstung auf Rollwägen untergebracht werden kann. Dies ist besonders für größere Ausrüstungsgegenstände (Sandsack-Paletten, größere Mengen an Ölbinder, etc.) und kontaminiertes Ausrüstungsmaterial (Schläuche, Einsatzkleidung, etc.) von Vorteil. Aktuell stehen bereits ein Rollwagen zur Beseitigung von Ölspuren, ein Rollwagen mit 600 Liter Tank zum Umpumpen von Flüssigkeiten und ein leerer Rollwagen zum Transport beliebiger Gegenstände zur Verfügung. Damit die Ausrüstung einfach und kräfteschonend ein- und ausgeladen werden kann, verfügt das Fahrzeug am Heck über eine Ladebordwand mit einer zulässigen Hubkraft von 1000 kg (Fa. Dautel). Mit der Indienststellung dieses Fahrzeugs kann das mehr als 30 Jahre alte Vorgängermodell nun endlich seinen Dienst beenden, nachdem es bereits seit einigen Jahren immer wieder wegen Motorproblemen ausgefallen war.
Bei beiden Fahrzeugen ist die komplette Beleuchtungseinrichtung (Umfeldbeleuchtung, Sondersignalanlage, Heckwarneinrichtung) zeitgemäß in LED-Technik ausgeführt. Dass sie auf der Einsatzfahrt nicht nur gesehen sondern auch gehört werden, sind beide Fahrzeuge mit einer Pressluft-Martinhorn-Anlage ausgestattet.
Text: Felix Lindner - Pressesprecher Feuerwehr Bayreuth
Bilder: Felix Lindner - Pressesprecher Feuerwehr Bayreuth & Nicklas Homann Presseteam Feuerwehr Bayreuth