Da es bei direkt benachbarten Feuerwehren sehr wahrscheinlich ist, gemeinsam zu Einsätzen gerufen zu werden, ist es wichtig das gemeinsame Arbeiten im Voraus zu üben. Dazu zählt sowohl eine gute Verständigung untereinander als auch das Verständnis der Herangehensweise des jeweiligen Anderen in bestimmten Situationen. Um dies zu entwickeln bzw. zu pflegen muss regelmäßig gemeinsam trainiert werden, wie die Abteilung Aichig und die Feuerwehr Neunkirchen am vergangenen Montag einmal mehr bewiesen.
Schwerpunkt war die Technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfällen, im Speziellen das Befreien von eingeklemmten Personen aus ihrem Fahrzeug. Für diese Zwecke wurde extra ein schrottreifes Fahrzeug besorgt, welches geradezu darauf wartete mit dem hydraulischen Rettungsgerät der Feuerwehr Neunkirchen zerlegt zu werden. Dabei wurde Schritt für Schritt, wie bei einem echten Verkehrsunfall, vorgegangen. So wurde das Fahrzeug zunächst mit Kanthölzern unterbaut, um die Erschütterungen während der Rettung auf ein Minimum zu reduzieren und so die eingeklemmte Person möglichst zu schonen. Anschließend wurde über ein Seitenfenster ein Zugang geschaffen, um die Person aus dem Inneren des Fahrzeugs betreuen zu können. Da es sich um eine Übung handelte wurden direkt mehrere Fenster, teilweise auch mit unterschiedlichen Werkzeugen, entfernt, um mehreren Kameraden die Möglichkeit zu geben, dies einmal auszuprobieren. Genauso wurde bei den Türen verfahren, die nacheinander von verschiedenen Kameraden mittels Spreizer entfernt wurden. Da das Rettungsgerät von der Feuerwehr Neunkirchen stammt, übernahm auch deren Kommandant, unterstützt von seinen Kameraden, die „Leitung“ dieser Übung und wies die Aichiger Kräfte in die Handhabung des Geräts ein und erklärte Schritt für Schritt, wie vorzugehen war. Nachdem alle Türen und der Kofferraumdeckel abgenommen waren, wurden schließlich noch die A- , B- und C-Säulen mit der Rettungsschere halbseitig abgekappt um das Dach umklappen zu können, und so eine Patientenschonende Rettung mittels Spineboard zu ermöglichen.
Gut zwei Stunden dauerte die gemeinsame Aktion. Auch wenn dem ein oder anderen Kameraden die körperliche Anstrengung, die mit der Bedienung des schweren Geräts einhergeht, deutlich anzusehen war, so hatten doch alle Beteiligten eine Menge Spaß an dieser interessanten Übung. Dementsprechend war beim anschließenden gemütlichen Beisammensitzen auch schnell klar: „So was müssen wir öfter machen!“
Text: Felix Lindner - Pressesprecher Feuerwehr Bayreuth
Bilder: Feuerwehr Bayreuth, Andreas Engelbrecht - Feuerwehr Neunkirchen