Übergabe Schaumtrainer

Löschschaum ist ein seit vielen Jahrzehnten ein etabliertes Löschmittel im Feuerwehrbereich. Er zählt zur Standardbeladung eines jeden Lösch- und Tanklöschfahrzeugs und ist in diesen meist in gelben Kanistern zu finden. Im Laufe der Jahre hielten immer wieder neue Schaummittelarten Einzug in die Feuerwehrtechnische Verwendung. So werden heute keinesfalls nur Flüssigkeitsbrände mit Schaum gelöscht. Auch Feststoffbrände wie brennende Papiercontainer oder gar Zimmerbrände können bzw. werden heute aufgrund der höheren Löscheffizienz mit Schaummittel versetztem Löschwasser bekämpft.  

 

 

 Grundsätzlich wird der erzeugte Schaum in Schwer -, Mittel – und Leichtschaum unterschieden, wobei die Verschäumungszahl von Schwerschaum zu Leichtschaum zunimmt. D.h. das Löschmittel wird zunehmend voluminöser. Die Abgabe des Schaum-Wasser-Gemisches erfolgt über spezielle Schwerschaum -, Mittelschaum – bzw. Kombischaumrohre. Der fertige Schaum entsteht dabei erst im Schaumstrahlrohr selbst, wo das Gemisch mit der Umgebungsluft verwirbelt wird und dadurch entsprechend aufschäumt.

Die Erzeugung von Schaum ist jedoch nur das Eine. Das Löschen oder besser gesagt das „korrekte“ Löschen mit Schaum, sodass dieser seine komplette Löschwirkung entfaltet, ist das Andere. Hier gilt es eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen, die in ihrer Gesamtheit über den Erfolg eines Schaummitteleinsatzes entscheiden. Da die Verwendung von Schaummittel besonders aus Gründen des Umweltschutzes nicht unbedenklich ist, sind die Übungsmöglichkeiten im Rahmen der Ausbildung äußerst begrenzt. Entsprechend schwierig ist es für Feuerwehren demnach, den richtigen Umgang zu erlernen. Doch nur die Schulung der Einsatzkräfte am praktischen Beispiel kann zu einem langfristigen Lernerfolg führen.

Deswegen hat es sich die Versicherungskammer Bayern zur Aufgabe gemacht, die bayrischen Feuerwehren mit entsprechendem Trainingsequipment auszustatten. Wie bereits zahlreiche andere Feuerwehren in Bayern, erhielt heute (20.4.16) nun auch die Feuerwehr Bayreuth einen solchen „Schaumtrainer“. Florian Ramsl, Verantwortlicher für Feuerwehr-Förderung bei der Versicherungskammer Bayern, und Klaus Backert, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Bayreuth, überreichten Stadtbrandinspektor Wolfgang Hohl die Übungsanlage mit Ausblick auf viele interessante und lehrreiche Übungsstunden. Gerade für Feuerwehren, die im Einsatzalltag eher seltener mit dem Löschmittel Schaum in Berührung kommen, sei dies eine sehr gute Übungsmöglichkeit verschiedene Taktiken und Vorgehensweisen zu verinnerlichen.

Das Gerät ermöglicht es, das Löschen von Flüssigkeitsbränden im Miniaturformat zu üben und damit die Besonderheiten beim Schaumeinsatz zu trainieren. Hierfür muss zunächst ein Schaum-Wasser-Gemisch in einem separaten Eimer vorbereitet werden. Dieses Gemisch wird dann über ein Pumpenmodul angesaugt und über zwei miniaturisierte Schaumrohre abgegeben. Dabei können verschiedene Arten von Schaum erzeugt werden. Neben Schwer – und Mittelschaum lässt sich so z.B. auch Netzwasser darstellen. Des Weiteren können verschiedene Schaummittel verwendet werden, wie Mehrbereichsschaum, ClassA-Schaum oder alkoholbeständiges Schaummittel. So können z.B. Unterschiede der Schäume im Löschverhalten demonstriert und Einsatzgrenzen der jeweiligen Mittel aufgezeigt werden. Zum einfacheren Transport ist das komplette Equipment auf einem Rollwagen gelagert, und ist somit mobil einsetzbar.

Die aktiven Feuerwehrleute der Feuerwehr Bayreuth können sich mit dem neuen Gerät auf sicherlich sehr spannende Übungsdienste freuen, die neben viel Praxisbezug auch sehr viel Spaß bringen werden.

Im Namen der Feuerwehr Bayreuth nochmal ein großer Dank an die Versicherungskammer Bayern für die Beschaffung dieses Gerätes!

 

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Text: Felix Lindner - Pressesprecher Feuerwehr Bayreuth


Bilder: Feuerwehr Bayreuth