Gut 60 Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bayreuth kamen in den Genuss einer besonders heißen Ausbildung: in einem Brandübungscontainer wurden sie mit einem realen Feuer konfrontiert und konnten hierbei die verschiedenen Entwicklungsstufen eines Brandes und die damit verbundenen Gefahren am eigenen Leib erfahren. So lernten sie die möglichen Tücken eines echten Brandes bereits im Vorfeld kennen und sind damit für Einsätze gut gerüstet.
Besonders kritisch kann es für die vorgehenden Feuerwehrkräfte immer dann werden, wenn der Brandraum durch das Feuer so stark erhitzt ist, dass selbst der Rauch zu brennen beginnt. Die Hitze nimmt dann nochmals stark zu und Flammen breiten sich extrem schnell aus. Wird solch eine Situation zu spät erkannt, drohen den vorgehenden Feuerwehrkräften schwere Verletzungen.
Solch eine Gefahrensituation zu erkennen und sich rechtzeitig davor zu schützen ist Ziel des Brandübungscontainers. Mithilfe von Holzplatten wird eine Zimmereinrichtung simuliert, die kontrolliert entzündet wird. Schon nach wenigen Minuten erreichen die Temperaturen im Brandraum über 1000° Celsius, beißend dunkler Rauch quillt unter der Decke. Die Einsatzkräfte befinden sich vor dieser Brandstelle und beobachten die schnellen Veränderungen des Brandrauches bis hin zur Rauchgasdurchzündung. Hierbei züngeln Flammen über den Köpfen hinweg. Gleichzeitig gewöhnen sie sich auch an die hohen Temperaturen, welche sie in der Realität erwarten können: rund 350° C an der Zimmerdecke, 120° C auf Gesichtshöhe sowie rund 80° C in Bodennähe. Schon deshalb und der besseren Sicht wegen kriechen die Atemschutzgeräteträger grundsätzlich nahe zum Boden. Um den Brandrauch an der Zimmerdecke zu kühlen werden nun gezielte Sprühstöße mit Wasser abgegeben. Damit wird im Ernstfall die Gefahr des brennenden Rauches eingedämmt und das Feuer in Schach gehalten.
Sämtliche Übungsteilnehmer waren von dieser realistischen Branddarstellung sichtlich beeindruckt und sehen sich nun auf den Ernstfall deutlich besser vorbereitet.
Der Brandübungscontainer steht allen bayerischen Feuerwehren zur Verfügung und geht auf die Initiative des Bayerischen Innenministeriums sowie des Landesfeuerwehrverbandes zurück. Für die optimale Vorbereitung und Durchführung der Übung sorgte Stefan Müller, selbst aktiver Berufsfeuerwehrmann bei einer Schweinfurter Werkfeuerwehr.
Video Feuerwehr Bayreuth
Videobeitrag Nordbayerischer Kurier
Bilder
Text: Simon Trendel - Pressesprecher Feuerwehr Bayreuth
Video: Feuerwehr Bayreuth
Bilder: Tobias Köpplinger - Nordbayerischer Kurier