Sicher zur Einsatzstelle – unter diesem Motto stand ein Fahrsicherheits – Simulationstraining, das knapp 50 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Bayreuth die besonderen Gefahren einer Einsatzfahrt näher brachte und die Fahrer für eine umsichtige Fahrweise sensibilisierte.
Diese moderne Art der Fahrerschulung gibt es nicht ohne Grund: bei einer Einsatzfahrt mit Blaulicht und Martinshorn ist die Wahrscheinlichkeit, in einen Unfall verwickelt zu werden, rund 17mal höher als im normalen Verkehr. Besonders für ehrenamtliche Feuerwehrkräfte, denen oftmals die Routine und Erfahrung eines Berufskraftfahrers fehlt, kann eine Einsatzfahrt herausfordernd sein.
Nur ein Beispiel: man wird zu einem Brand alarmiert und ahnt, dass sich im Gebäude noch Menschen befinden. Der Druck, der auf Fahrer und Mannschaft liegt, ist jetzt enorm, denn die Einsatzstelle sollte schnell erreicht werden. Vielleicht ist es schon dunkel und Nieselregen verschlechtert die Sicht, das laute Presslufthorn dröhnt minutenlang, hektische Funksprüche knistern durch das Funkgerät. Im Fahrzeug herrscht reges Treiben, der Beifahrer gibt laute Anweisungen an die Mannschaft. Die Ampel zeigt rot. Bilden die wartenden Fahrzeuge eine Gasse oder muss ich in den Gegenverkehr ausweichen? Haben mich die anderen Autofahrer gesehen und bleiben stehen? Links frei? Ja! Rechts? Stopp, da kommt noch einer … er bleibt doch noch stehen. Der schwere 14tonner verhält sich in der Kurve anders als ein kleiner Viersitzer... An den nächsten Kreuzungen das gleiche Spiel.
Solche und andere Szenarien konnten nun realistisch und ohne Risiko am Fahrsimulator geübt werden, der auf eine Initiative der Bayerischen Versicherungskammer zusammen mit dem bayerischen Innenministerium zurück geht.
Unter den Augen von Ausbilder Reiner Greif – selbst ein erfahrener Berufsfeuerwehrmann – absolvierten die Fahrer der Bayreuther Feuerwehr verschiedenste Übungen im Stadt- und Überlandverkehr. Um einen möglichst großen Lerneffekt zu erzielen, wurden die Fahrten im Anschluss stets in der Gruppe besprochen und Besonderheiten herausgearbeitet. Damit ergaben sich für alle Teilnehmer wertvolle Erkenntnisse und Empfehlungen, Einsatzfahrten trotz Anspannung möglichst umsichtig und gelassen anzugehen.