Kaminbrand Habichtweg

Am Sonntagmittag (02.02.) gegen 11.45 Uhr wurde der Löschzug der Abteilung Ständige Wache zu einem Kaminbrand in den Habichtweg gerufen. Schon kurz nach dem Eintreffen konnte die Lage bestätigt werden, es waren sowohl Rauchgeruch als auch eine deutliche Erwärmung des Kaminverlaufs im Gebäudeinneren des Mehrfamilienhauses festzustellen. Routinemäßig wurde ein Trupp unter Atemschutz zum Kehren des Kamins vom Korb der Drehleiter aus in Stellung gebracht. Allerdings schlug dieses Unterfangen fehl, da der Kamin bereits vollständig verstopft war. Über die zusammengesammelten Gestänge mehrerer Kaminkehrer-Werkzeugsätze, wie sie auf manchen Feuerwehrfahrzeugen vorgehalten werden, konnte die verstopfte Stelle glücklicherweise von einer Kaminöffnung im Inneren des Gebäudes erreicht und Stück für Stück abgetragen werden, bis wieder Durchzug herrschte. Anschließend konnte der Kamin von der Drehleiter aus über die gesamte Länge gekehrt werden etwa drei Schuttmulden voll Ruß wurden aus dem Kamin entnommen. Der unterdessen an der Einsatzstelle eingetroffene, zuständige Kaminkehrermeister unterstützte mit seiner fachlichen Expertise die Maßnahmen.

 

Als problematisch stellte sich aber die Temperaturentwicklung dar, welche im Laufe des Einsatzes weiter anstieg. Sogar Risse im Mauerwerk waren bereits vereinzelt sichtbar. Prinzipiell bestand somit die Gefahr, dass sich brennbare Gegenstände im Kontakt mit dem stark erwärmten Mauerwerk entzünden könnten. Da die Wärmebildkamera im Dachboden Temperaturen jenseits der 100 °C an der Kaminmauerung anzeigte, wurde hier die Dämmung von Dach und Boden rund um den Kamin entfernt. Nach Rücksprache mit dem Kaminkehrermeister sollte die Temperatur über längere Zeit regelmäßig kontrolliert werden, um die Brandgefahr einschätzen zu können. Zu dieser Brandwache wurden die Abteilungen Altstadt und Oberpreuschwitz alarmiert, welche bis zum Einsatzende mit 22 Kameradinnen und Kameraden vor Ort waren und die zehn Einsatzkräfte der Abteilung Ständige Wache nach etwa zwei Stunden aus dem Einsatz herauslösten. Erst um 17.30 Uhr war die Feuerstelle so weit heruntergekühlt, dass eine weitere Gefährdung ausgeschlossen werden konnte.

An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass nicht nur die unregelmäßige Überprüfung und Reinigung, sondern auch die Verwendung von ungeeignetem Brennmaterial oder der unsachgemäße Betrieb eines Kamins zu einem Kaminbrand führen können. Schon dünne Ablagerungen von Glanzruß können dabei ausreichen, um eine deutliche Verjüngung oder gar Verstopfung des Kamins auszulösen, da diese Rußform beim Brand eine bis zu zehnfache Volumenausdehnung erfährt.

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