Der Dachstuhlbrand eines Gaststättengebäudes mit Saal hat am Dienstagabend (15.08.) gegen 20.30 Uhr einen stundenlagen Großeinsatz für Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei nach sich gezogen. Glücklicherweise waren lediglich vier Leichtverletzte zu beklagen, davon drei Feuerwehrdienstleistende. Die beiden Dachstühle der zusammengebauten Gebäude brannten komplett aus.
Zunächst waren die Abteilungen Ständige Wache und Löschzug Süd noch mit dem Alarmstichwort „Zimmerbrand“ in die Oberkonnersreuther Straße alarmiert worden. Bei Eintreffen war eine leichte Rauchentwicklung aus zwei Fenstern auf der Rückseite des Gebäudes erkennbar. Bei diesem handelte es sich um eine Gaststätte mit Saal, die von den umsichtigen Betreibern zu diesem Zeitpunkt ebenso bereits geräumt worden war, wie der angrenzende Biergarten. Zwei Trupps unter Atemschutz drangen zur Erkundung und Brandbekämpfung in den Brandbereich vor. Zunächst schien der Brand in der Räumlichkeit auch beherrschbar, jedoch stellte sich heraus, dass sich das Feuer zwischen den beiden Gebäudeteilen in den Dachstuhl ausgebreitet hatte. In diesen wurden weitere Kräfte unter Atemschutz geschickt. Die Brandausbreitung war jedoch so rasant, dass der Trupp aufgrund der Hitze nicht mehr in diesen Vordringen konnte. Binnen rund 10 Minuten stand der Dachstuhl des Gaststättenteils in Flammen, und auch im Bereich des Saals fraß sich das Feuer schnell in den Dachstuhl. Sofort wurden weitere Kräfte nachalarmiert, um ausreichend Atemschutzträger zur Verfügung zu haben. Außerdem musste eine leistungsstarke Wasserversorgung erstellt werden, um die Brandbekämpfung über mehrere Strahlrohre und drei Drehleitern zu speisen. Ein Innenangriff war aufgrund der Eigengefährdung der Einsatzkräfte wegen der Gefahr des Einsturzes bis zum Schluss nicht mehr möglich. Kurz nach 23 Uhr konnte der Integrierten Leitstelle Bayreuth „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet werden, die Nachlöscharbeiten zogen sich aber noch bis in die frühen Morgenstunden hin. Mit Unterstützung einer Drohne des BRK bzw. der Feuerwehr wurden Wärmebilder aufgenommen, um Glutnester zu identifizieren und gezielt aus den Drehleiterkörben löschen zu können. Dafür kamen insgesamt mehr als zwei Dutzend Atemschutztrupps zum Einsatz. Probleme bereitete der Dachstuhl des Saal-Gebäudes, da hier ein geschlossenes Blechdach die Brandnester verdeckte. Durch mehrfaches Umstellen der Drehleitern und den Einsatz von Netzmittel sowie Löschlanzen konnte schließlich auch hier ein Löscherfolg erzielt werden. Während des gesamten Einsatzes stand das BRK zur Absicherung der Einsatzkräfte auf Bereitschaft, insgesamt mussten vier leichtverletzte Personen versorgt werden, darunter drei Feuerwehrangehörige.
Zur Spitzenzeit befanden sich 113 Feuerwehrkräfte aus den verschiedenen Standorten im Stadtgebiet an der Einsatzstelle. Für etwaige Paralleleinsätze im Stadtgebiet befand sich während des Einsatzes eine Wachbesetzung auf Bereitschaft in der Hauptfeuerwache. Ebenfalls waren 25 Kräfte des BRK Bayreuth und der SKS Ambulanz, 12 Beamte der Polizei sowie Sachverständige der Stadtwerke vor Ort. Auch Referent Ulrich Pfeifer kam als Vertreter der Stadt Bayreuth an die Einsatzstelle und machte sich ein Bild der Lage.
Ab ca. 2 Uhr konnten die ersten Kräfte nach und nach die Einsatzstelle verlassen, ab 6 Uhr blieb nur noch eine kleine Brandwache mit neun Kameradinnen und Kameraden vor Ort. Im Laufe des Tages wurden drei weitere Brandnachschauen durchgeführt, wobei immer noch Glutnester abgelöscht werden mussten. Im Rahmen der letzten Kontrolle um 21 Uhr konnte schließlich kein Glutnest mehr festgestellt werden.
Die Verpflegung der Einsatzkräfte, insbesondere der Atemschutzträger nach ihrem kräftezehrenden Einsatz bei den schwülen Temperaturen, übernahm ebenfalls das BRK und wartete mit Getränken, Kaffee und einer kleinen Mahlzeit auf. Die Oberkonnersreuther Straße war während der Dauer des Einsatzes komplett gesperrt. Vorsorglich wurde eine Bevölkerungswarnung aufgrund der Geruchsbelästigung ausgegeben, mit der Aufforderung Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Ersten Schätzungen zufolge liegt der Schaden im siebenstelligen Bereich.
Text: Lindner - Presseteam Feuerwehr Bayreuth
Bilder: Wiche - Dokuteam Feuerwehr Bayreuth