Bei Baustellenarbeiten im Bayreuther Stadtteil St. Georgen stießen Arbeiter am Freitagvormittag auf eine zirka 250 Kilogramm schwere englische Fliegerbombe. Der Bereich um den Fundort musste durch ein Großaufgebot an Einsatzkräften weiträumig abgesperrt und evakuiert werden. Betroffene Anwohner fanden in der Oberfrankenhalle Schutz.
Die Arbeiter fanden gegen 11.15 Uhr auf dem Gelände der Baustelle in der Mozartstraße einen schweren und verrosteten Gegenstand und setzten den Notruf ab. Der Verdacht bestätigte sich. Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg befand sich in dem dicht besiedelten Wohngebiet von St. Georgen. Die ersten Einsatzkräfte der Bayreuther Stadtpolizei sorgten für sofortige Absperrmaßnahmen im Radius von 100 Metern. Nach Eintreffen von Experten der Kampfmittelbeseitigung aus München musste dieser Radius auf 500 Meter erweitert werden. Die Anwohner in diesem Bereich wurden evakuiert.
Die Betreuung der von der Evakuierung Betroffenen fand in der Oberfrankenhalle Bayreuth statt. Dort organisierten Polizei, Stadt Bayreuth sowie das Bayerische Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr einen Rückzugsort mit der Möglichkeit sich aufzuwärmen und aufzuhalten. In den Abendstunden hielten sich etwa 400 Personen in der Halle auf.
Erst gegen 21 Uhr war der betroffene Bereich vollständig evakuiert. Im Anschluss konnten Experten des Sprengkommandos die Fliegerbombe näher begutachten und sich um die Sicherung und Entschärfung kümmern. Die Stadtwerke Bayreuth stellten während der Maßnahmen kurzzeitig den Strom in den angrenzenden Straßenzügen ab. Nach erfolgreicher Entschärfung um 22.45 Uhr beendeten die Polizeikräfte die Absperrmaßnahmen und die Bürgerinnen und Bürger konnten zurück in ihre Wohnungen und Häuser. Für den Rücktransport standen Shuttlebusse bereit.
Text: Polizeipräsidium Oberfranken
(gekürzt – gesamter Beitrag unter: Die Bayerische Polizei - Fund einer Fliegerbombe sorgt für Großeinsatz in Bayreuth (bayern.de))
Zu den Aufgaben der Feuerwehr im Rahmen der Evakuierungs-/ und Entschärfungsmaßnahmen gehörten unter anderem die Warnung der Bevölkerung. Hierzu wurden mehrere Fahrzeuge, zusätzlich zu den Warnungen über Rundfunk und Warnapps, mit Lautsprecheranlagen eingesetzt und beschallten die betroffenen Straßenzüge.
Am Volksfestplatz, dem Bereitstellungsraum aller Kräfte, ist hierfür die Feuerwehreinsatzleitung unter Leitung von Stadtbrandrat Ralph Herrmann aufgebaut worden.
Weiter standen mehrere Löschzüge während des gesamten Einsatzes und insbesondere während der Entschärfungsmaßnahmen bereit, um bei Bedarf ein schnelles Eingreifen zu gewährleisten. Ferner wurden logistische Aufgaben, vornehmlich Transportaufgaben durch die Feuerwehr ausgeführt.
Des Weiteren wurde durch die Stadt Bayreuth, zur Koordinierung der nicht polizeilichen Kräfte und zur engen Abstimmung mit der Polizei, Peter Maisel (BRK) als örtlicher Einsatzleiter eingesetzt. Die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung der Feuerwehr Bayreuth baute hierfür neben der Wagenburg der fachlichen Einsatzleitungen von Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk einen Führungskopf am Volksfestplatz auf.
Insgesamt waren rund 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr Bayreuth bis zu neun Stunden vor Ort, weitere Löschzüge standen im Hintergrund bereit.
Text: Lucas Lauterbach - Pressesprecher Feuerwehr Bayreuth
Bilder: Michael Philbert - Dokuteam Feuerwehr Bayreuth